Bei der Renovierung und Neugestaltung Ihres Badezimmers kommt es in vielen Bereichen auf die Auswahl der richtigen und passenden Materialien an. Wir wollen Ihnen hier einige Erfahrungen und Tipps geben unter dem Thema „Diese bewährten Materialien empfehlen wir für Ihr neues Badezimmer“. Langjährige Erfahrungen und der Austausch in Arbeitskreisen von Kollegen sollen hier mit einfließen. Stellen Sie Ihrem Badplaner die richtigen Fragen und Sie werden feststellen, dass manches günstige Angebot einfach ein billiges Angebot ist. Hinterfragen Sie das Angebot, ob statt hochwertigen und bewährten Materialien einfach preisgünstige Materialien eingebaut werden sollen, um Sie mit einem niedrigen Preis zum Vertragsabschluss zu locken. Wir haben im Folgenden die Materialien in die verschiedenen Bereiche der Badsanierung geordnet.
Sanitärobjekte aus Porzellan
Bei Sanitärobjekten wie WC-Schüssel, Waschbeckens, Urinal und Bidet empfehlen wir im Normalfall als Material Porzellan. Porzellanteile werden bei der Herstellung glasiert und gebrannt. Dadurch erreichen sie einen Härtegrad wie Glas, das gleich nach der Härte von Diamanten kommt. Porzellan ist widerstandsfähig gegenüber Säuren und Laugen und deshalb für viele Putzmittel geeignet. Es lässt sich aufgrund seiner glatten Oberfläche sehr gut reinigen und trocknet schnell. Gerade bei Toiletten, Bidets und Urinalen ist die Reinigungsmöglichkeit besonders wichtig. Trotzdem bleibt der Glanz der Objekte über sehr lange Zeit erhalten.
Beachten Sie, dass Sanitärobjekte aus Porzellan oft auch unter die Bezeichnung Sanitärkeramik fallen. (Hersteller z.B. Duravit, Burg) Eigentlich ist Porzellan eine besondere Unterart der Keramik. Keramik besteht hauptsächlich aus grober Tonerde. Der Hauptbestandteil des Porzellans ist Kaolin. Die hochwertige Kaolinerde besitzt einen höheren Schmelzpunkt als die Tonerden, die für Keramik verwendet werden. Er liegt bei ungefähr 1.450 Grad. Gebranntes Porzellan ist außergewöhnlich robust und trotzdem leicht.
Waschtische werden auch aus anderen Materialien wie z.B. Verbundstein hergestellt. Das ist gemahlener Stein, der wieder verklebt wird. Vorteil ist, dass Reparaturen oft möglich sind.
Duschabtrennungen
Duschabtrennungen gibt es in der Regel in drei Varianten: Kunststoff mit Rahmen. Glas mit Rahmen und Glas ohne Rahmen. Wir empfehlen Ihnen als bewährtes Material Duschabtrennungen aus Glas. Sie haben ebenso wie Porzellan eine sehr harte Oberfläche und können deshalb auch mit säurehaltigen Reinigungsmitteln wie z.B. Zitronenreiniger gepflegt werden, ohne dass die Oberfläche wie bei Kunststoff angegriffen würde.
Das Badezimmer richtig planen und gestalten
Man muss Vieles beachten um ein Badezimmer richtig planen und gestalten zu können. Der Stil des Bades muss zu Ihnen passen, die richtigen Ausstattungen…
Kratzer in der Badewanne – Welche Maßnahmen sind effektiv und sinnvoll?
Wie ärgerlich! Ein Gegenstand ist in die Badewanne gefallen und die schöne Badewanne hat einen Kratzer bzw. eine Macke abbekommen. So eine Beschädigung will man natürlich aus verschiedenen Gründen nicht haben. Zum einen ist ein Kratzer in der Badewanne hässlich und stört das Gesamtbild des Bades, für das man ja meist sehr viel Geld ausgegeben hat. Zum anderen könnte es ja auch sein, dass die Aufplatzung in der Wanne Folgeschäden verursachen kann. Was sollte man also tun?
Clever geplant zu einer komfortablen und praktischen Dusche
Problemlose und komfortable Körperreinigung sind in einer gut geplanten Dusche ein Luxus für jeden Tag. In den meisten neu gebauten oder renovierten Bädern steht heute die Dusche im Mittelpunkt. Früher war die Badewanne das wichtigste Element im Bad. Heute entscheiden sich viele Badinteressenten sogar für ein Bad ohne Wanne um Platz für eine großzügige Dusche zu erhalten.
Sanitärmöbel
Wir können Ihnen nur empfehlen bei Sanitärmöbeln nicht nur auf Preis und Design zu achten. Wenn Sie lange Freude an Ihren Möbeln haben möchten, dann achten Sie darauf, dass diese gegen Wasserdampf beständig sind. Es ist einsichtig, dass im Bad die Luft sehr feucht werden kann und bei billigen Möbeln besteht dann die Gefahr, dass diese durch die Luftfeuchtigkeit aufquellen und sich verziehen. Deshalb, bewährte Materialien auswählen.
Bei Spiegelschränken sollten Sie zusätzlich darauf achten, dass diese innen und außen verspiegelt sind und gutes Licht bieten. Sehr praktisch ist eine Steckdose im Spiegelschrank sowie ein An- und Ausschalter.
Fliesen
Bei Fliesen empfehlen wir Feinsteinzeug oder Keramik. Die Keramikfliesen werden wieder bei hohen Temperaturen gebrannt und sind deshalb sehr hart. Deshalb sind sie wieder für die meisten Reinigungsmittel geeignet und pflegeleicht.
Fliesen erhalten Sie normalerweise in den Stärken 5-10 mm. Bodenfliesen haben eine Stärke von rund 10 mm. Die Stärkeunterschiede von Fliesen werden z.B. bei bodenbündigen Duschen benutzt um einen kleinen Absatz vom Duschbereich zum Außenboden zu erhalten und so das Wasser im Duschbereich zu halten.
Verlangen Sie einen Plan, in dem die verschiedenen Abdichtungsebenen eingezeichnet sind. Schon der Untergrund, auf dem die Fliesen verlegt werden, muss auf jeweils bestimmte Weise abgedichtet sein.
Armaturen
Schauen Sie bei Armaturen nach Markenwaren deutscher Hersteller. Bei billigen Produkten aus dem Ausland besteht oft keine Gewährleistung und Versicherung. Das sollten Sie bei Angeboten hinterfragen. Um die technische Absicherung kümmert sich der DVGW – Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches.
Wir unterscheiden bei Armaturen Aufputzarmaturen und Unterputzarmaturen. Aufputzarmaturen sind auf der Wand montiert. Sie lassen sich beim Renovieren ohne Probleme an vorhandene Wasseranschlüsse anschließen und sind deshalb bei vielen Renovierern bevorzugt. Bei Unterputzarmaturen sind Bedienelemente und Technik voneinander getrennt. Man sieht sind nur noch Griffe, Wasserhähne, Stellknöpfe oder die Thermostatarmaturen. Die eigentliche Technik befindet sich in der Wand z.B. in den Vorwandinstallationselementen.
Bekannt ist auch die Unterscheidung in Einhandmischer und Zweihandmischer. In der Dusche empfiehlt sich der Einbau eines Thermostats. Da die Zulauf-wassertemperatur mindestens 58° betragen soll (Wir gehen unter dem Punkt Wasserhygiene genauer darauf ein), ist es wichtig, dass der Thermostat die von Ihnen eingestellte Temperatur sofort wieder ausgleicht, wenn anderswo im Haus an einer Stelle Wasser gezogen wird. Wird z.B. im Haus die WC-Spülung benutzt und deshalb relativ viel kaltes Wasser aus der Leitung geholt, könnte die Temperatur unter der Dusche auf eine unangenehme und verletzende Temperatur ansteigen. Das verhindert der Thermostat.
Armaturen werden auch in Geräuschklassen eingeteilt. Je nach der Stärke der Geräusche, die z.B. beim Wasserdurchfluss oder dem Öffnen und Schließen der Ventile entstehen unterscheiden wir Geräuschklasse I und II. Wobei Geräuschklasse I einen Geräuschpegel durch den Einbau von Schalldämpfern von bis zu 20 Dezibel (z.B. Blätterrauschen) erzeugt. Die Geräuschklasse II ist lauter und hat zwischen 20 und 30 Dezibel, was einem leisen Gespräch entspricht.
Duschwannen
Geflieste Duschwannen
Wir bauen zu 80% bodengleiche Duschen ein. Dabei ist darauf zu achten, dass die Duschfläche mindestens 1m² betragen sollte. Im Falle einer Behinderung oder Beinverletzung z.B. am Knie sollte man in der Dusche mit ausgestreckten Bein sitzen können. Darum geht es auch in Hinblick auf mögliche altengerechte Pflege. Die Fliesen sollten so verlegt werden, dass ein 3%iges Gefälle zum Abfluss entsteht, damit das Duschwasser gut ablaufen kann. Als Ablauf werden Rinnen oder punktuelle Abläufe angeboten. Wir bevorzugen punktuelle Abläufe. Bei Rinnen entsteht mehr Verschmutzung, da das Wasser nicht gleichmäßig in die Rinne abläuft und deshalb nicht aller Schmutz mit abfließt.
Innerhalb der Dusche fließen wir mit kleinen Fliesen, damit durch die vielen kleinen Kanten eine gewisse Rutschsicherheit entsteht. Die Fliesen in der Dusche sind nur 5 mm dick und bilden deshalb zu den Fliesen außerhalb mit 10mm Stärke einen Rand, der verhindert, dass Wasser in den Raum einfließt.
Duschwannen aus den Materialien Kunststoff, Stahl und Naturstein
Duschwannen aus Kunststoff haben den Nachteil, dass sie leicht verkratzen. Man kann die Kratzer zwar rauspolieren, schwächt aber dadurch das Material. Duschwannen aus Stahl sind glasiert und gebrannt und bieten aufgrund ihrer größeren Härte eine bessere Hygiene als die reinen Kunststoffduschwannen. Naturstein fühlt sich anders an als Kunststoff oder Stahl. Ob Sie ihn bevorzugen, hängt von Ihrem eigenen Empfinden ab.
Sie möchten ein neues Bad? – Badexperte vor Ort finden!
Informieren Sie sich – wir helfen Ihnen gerne weiter. Unsere Vorteile:
- Vorfertigung der Vorwandmodule in der Werkstatt spart Montagezeit
- durch Vorprüfung und Abstimmung von Dienstleistung und Artikeln wird eine bessere Qualität gewährleistet
- durch im Voraus fest definierte Prozesse sparen Sie bares Geld
Badewannen
Badewannen aus Kunststoff haben den Nachteil, dass sie leicht verkratzen. Man kann die Kratzer zwar rauspolieren, schwächt aber dadurch das Material. Badewannen aus Stahl sind glasiert und gebrannt und bieten aufgrund ihrer größeren Härte eine bessere Hygiene als die reinen Kunststoffbadewannen.
Über Größe und Form der jeweiligen Badewanne müssen Sie nach Ihren Wünschen und Vorstellungen entscheiden.
WC
Die WC-Schüssel sollte aus den bereits genannten Gründen aus Porzellan bestehen. Gerade beim WC sind ja eine besonders gute Reinigungsmöglichkeit und eine glatte Oberfläche besonders nötig.
Ab einem Alter von 50+ empfehlen wir Ihnen einen Hygiene-WC oder Dusch-WC. Diese reinigen Sie sanft mit Wasser und sind dabei weitaus hygienischer als die Reinigung mit Papier. Wenn Ihnen Ihre persönliche Hygiene am Herzen liegt oder Sie an Ihre Hygiene im höheren Alter oder bei Behinderungen wie z.B. einem gebrochenem Arm denken und/oder Sie Wert darauf legen, sich nach jedem Toilettengang wirklich sauber zu fühlen, dann ist die sanfte und natürliche Reinigung eines Hygiene-WCs wichtig für Sie. Sollten Sie dieses WC noch nicht einbauen wollen, dann sollten Sie zumindest für den nachträglichen Einbau einen Wasserzulauf und Elektroanschluss vorsehen lassen.
Auch der Einbau von Griffen und Halterungen bzw. ihre mögliche Nachrüstung sollte eingeplant werden. Das gilt auch bei Dusche und Badewanne.
Fugenfreie Rückwände
Für fugenfreie Rückwände besonders in der Dusche bieten sich verschiedene Materialien an.
Empfehlenswert ist hier wieder Glas, das aufgrund seiner besonderen Härte am besten zu pflegen ist.
Rückwände aus Kunststoff werden in Deutschland eher selten eingebaut. Das ist vor allem ein haptischer Grund, da sie sich nicht so gut anfühlen.
Ein gutes Material ist Feinsteinzeug. Es lässt sich per Wasserstrahl schneiden und hat von daher keine Fugen, so dass es keine Undichtigkeiten und keine Schimmelbildung gibt. Gleiches gilt für Rückwände aus Naturstein. Ob Sie Naturstein verwenden wollen ist eine Frage Ihrer optischen Wünsche und Ihres Budgets.
Elektro
Bei der Montage der Elektroteile ist auf bestimmte Abstände zu den Sanitärobjekten zu achten, auf bestimmte Sicherheitszonen. Bei der Badewanne darf keine Steckdose sein und wenn man unter der Dusche steht, darf der Lichtschalter nicht erreichbar sein. Auch die Absicherung der Elektrizität im Bad mit Sicherungsschalter muss gewährleistet sein. Fragen Sie danach.
Verlangen Sie Pläne, in denen die einzubauenden Elemente vermaßt sind.
Heizung
Achten Sie darauf, dass Ihre Heizkörper richtig dimensioniert werden. Werden zu kleine Heizkörper eingebaut, so werden Sie immer ein wohliges Wärmegefühl im Bad vermissen. Orientieren Sie sich bei Ihren Nachfragen auch an Ihrem persönlichen Wärmebedarf. Die Dimensionierung der Heizung ist außerdem abhängig von Ihrem Heizsystem. Es macht einen Unterschied, ob Sie mit hohen Temperaturen fahren oder ob Sie eine Niedrigtemperaturheizung haben. Wichtig, dieses müssen Sie auch beachten, wenn Sie Ihr Heizsystem umstellen. Es macht außerdem einen Unterschied, ob bei Ihnen die Heizkörper im Einrohr- oder Zweirohrsystem angefahren werden.
Nachdenken sollte man auch über einen Handtuchwärmekörper, an dem die Handtücher beim Heizen miterwärmt werden.
Überdenken sollten Sie auch eine Infrarotheizung, die viele Vorteile bietet. Sie benötigen keine Heizkörper und sparen damit Platz. Die Infrarotheizung kann als Spiegel, als Decken- oder Wandplatte eingebaut werden oder sogar hinter die Fliesen gelegt werden. Die Leistung ist sofort als Strahlungswärme vorhanden und man fühlt sich sehr schnell warm. Die Wärmestrahlen erwärmen sofort den Körper. Bei Heizkörpern muss zuerst die Luft erwärmt werden und es dauert wesentlich länger, bis man die Wärme empfindet. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem kalten Tag in der Sonne. Durch die Strahlungswärme der Sonne empfinden Sie es trotz der kalten Luft als warm (in der Sonne). So ist es mit der Infrarotheizung. Die Infrarotheizung ist auch sehr günstig für die Übergangszeit, da Sie nicht die ganze Heizungsanlage hochfahren müssen. Sie schalten die Infrarotheizung ein, wenn Sie sie brauchen. Schon nach kürzester Zeit ist es warm.
Lüftung
Lassen Sie im Bad neue Fenster einbauen, so sollten Sie bedenken, dass sich dadurch die Anforderungen an die Lüftung verändern. Hatten die alten Fenster eine gewisse Wärmedurchlässigkeit (Durchgangswert) und waren somit die kältesten Bereiche des Bades, an denen sich die Feuchtigkeit niederschlägt, so werden nach Einbau hochwertiger Isolierfenster oft die Wände zum kältesten Bereich. Schlägt sich nun dort die Feuchtigkeit nieder, so kann das zu Schimmelbildung führen.
Mechanische Lüftung (Stoßlüftung) oder automatische Anlagen wie Hydrostat und Raumentlüfter sind erforderlich oder die Verwendung von Naturputz, der Feuchtigkeit aufnimmt.
Materialien für den Putz
Aus Kostengründen wurde und wird oft Gipsputz benutzt, der leicht zu verarbeiten ist. Gipsputz nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie aber nicht mehr ab, sondern verbindet sich mit ihr. Solche Bäder haben oft einen muffigen Geruch. Er fällt dem Benutzer nach gewisser Zeit zwar nicht mehr auf, trotzdem sollte der Gipsputz bei Renovierung entfernt werden und nicht wieder aufgebracht werden. Das Gleiche gilt für Gipskartonplatten. Sie sind sehr schnell zu montieren und daher kostengünstig, haben aber gleiche Nachteile wie der Gipsputz.
Kalksteinputz dagegen trocknet nach der Aufnahme von Feuchtigkeit wieder aus.
Materialien die als Naturputze bezeichnet werden wie z.B. Kalksumpfputz haben einen pH-Wert von 12,6 und verhindern damit das Überleben von Schimmelpilzen. Ebenso wie Kalkzementputz nehmen Sie pro m² Fläche ungefähr einen Liter Wasserdampf auf und geben ihn langsam wieder ab. Das sorgt für eine gesunde Raumluft.
Empfehlenswert ist auch Wedi-Material, das direkt auf die alten Fliesen montiert werden kann (Sofern darunter kein Gipsputz ist). Die Wediplatten sind PU-Schaumplatten, isolieren die Wand und nehmen keine Feuchtigkeit auf. Sie bieten daher die optimal Grundlage für Verputz oder Fliesen. Aufgrund Ihrer wertvollen Materialien sind sie natürlich teurer als Gipsplatten und werden deshalb bei „günstigen“ Angeboten meist nicht eingeplant.
Abgehängte Decke
Eine abgehängte Decke kann tapeziert oder verputzt werden. In ihr können LED-Lichter als Schiene oder Rundlichter je nach Geschmack eingebaut werden. Im Raum empfehlen sich zum Wohlfühlen LEDs, die Warmlicht spenden. Am Spiegelschrank ist es eher Kaltlicht, damit man Details im Spiegel noch besser sieht. Zu empfehlen ist auch ein Nachtlicht mit 2 Watt, das zwar die ganze Nacht brennt, aber dafür sorgt, dass man bei eine nächtlichen WC-Gang kein helles Licht anmachen muss und man anschließend leichter wieder weiterschlafen kann.
Was man bei der Installation der Rohrleitungen beachten sollte.
Zuwasserleitungen
Grundsätzlich gilt, dass die Auslegung dieser Rohre der örtlichen Wasserqualität angepasst sein muss. Bei einer Neuverlegung sollten Sie immer die vorgeschriebene hydraulische Berechnung und Rohrnetzberechnung verlangen. Nach dieser Berechnung werden die Rohre dimensioniert. Rohre sollten so dünn wie möglich eingebaut werden, denn bei zu dicken Rohren findet weniger Wasseraustausch statt. Wasser sollte immer fließen d.h. eigentlich sollte innerhalb von drei Tagen jede Entnahmestelle mindestens einmal benutzt werden. Da das nicht immer erreicht wird, werden Leitungen geschleift z.B. die Waschmaschine, die auch mal mehrere Tage stillsteht, wird mit dem WC geschleift, wo ja ständig Wasser gespült wird.
Unser Trinkwasser in Deutschland hat eine sehr gute Qualität. Fehler bei der Behandlung des Trinkwassers liegen eigentlich immer in den Privathäusern z.B. durch schlechte Leitungsführung, nicht angepasste Rohre oder falsche Nutzung der Anlage.
Rohre sind heute meist Verbundrohre, das sind Rohre, bzw. Rohrleitungen, die aus einem zusammengehörigen Verbund mehrerer Materialien bzw. Schichten bestehen. Außen finden wir den Kunststoff Polyethylen, dann zum Stabilisieren einen Kern aus Alu oder Stahl und innen ausgekleidet mit VPE Kunststoff, der dafür sorgt, dass kein Kalk abgelagert wird. Außerdem ist er geschmacksneutral. Achten Sie darauf, dass Sie Rohre von Markenherstellern bekommen, damit für Versicherung und Gewährleistung gesorgt ist.
Zuwasserleitungen und Wasserhygiene
Sicher habe Sie schon einmal von Legionellen gehört. Das sind Bakterien, die sich in stehenden Leitungen ab Temperaturen von 25° vermehren können. Diese Bakterien sind beim Trinken keine Gefahr aber beim Einatmen können Sie die Lungen angreifen. Sie können z.B. beim Duschen durch den Wasserdampf aufgenommen werden und sind besonders gefährlich für Kinder, Kranke und ältere Menschen. Auch körperlich ausgelaugte Sportler sind gefährdet. Legionellen sterben allerdings bei Temperaturen von 55°ab. Deshalb gilt die 3-Minutenregel, die besagt, dass spätestens nach 3 Minuten an der entlegensten Wasserentnahmestelle im Haus 58° heißes Wasser ankommen muss. Das Wasser sollte am Kessel mit z.B. 62° abgeschickt werden und sollte durch die Zirkulationspumpe mit höchstens 5° Unterschied zurückkommen. Lassen Sie das bei der Renovierung überprüfen. Sie haben als Betreiber die Verantwortung.
Zirkulationspumpen wurden früher zeitgesteuert zu den Hauptnutzzeiten betrieben. Heute sorgen temperaturgesteuerte Zirkulationspumpen für hygienisch sauberes Wasser.
Abwasserleitungen
Die früher eingebauten Materialien Blei und Asbest müssen aufgrund Ihres Schadstoffgehalts bei einer Renovierung ausgebaut werden. Nicht empfehlen können wir Materialien aus PVC. Sie enthalten Weichmacher und, wenn diese nach und nach verschwinden, werden die Rohre brüchig. Sie müssen als Sondermüll entsorgt werden.
Rohre aus den Materialien Polyethylen können später gut recycelt werden.
Die Abwasserrohre müssen ebenso nach Berechnung und Vorschrift verlegt werden. Die Dichtigkeit des Abwassersystems muss gewährleistet und überprüft werden. Insbesondere im Boden dürfen keine Abwässer entweichen, da die möglichen Gift-und Schadstoffe sonst ins Grundwasser gelangen können. Dabei entstehen möglicherweise Haftungsansprüche gegen den Betreiber, also gegen Sie.
Sie sehen, es lohnt sich genau auf Ihre Angebote zu schauen. Haben Sie ein sehr günstiges Angebot erhalten, so überprüfen sie es genau. Wurden alle Vorschriften eingehalten, welche Materialien werden verwendet, sind Markenprodukte mit Gewährleistung im Angebot usw.? Woher kommt der niedrige Preis? Vergleichen Sie dann mit anderen Angeboten und „vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen“.
Viel Erfolg.